Sprachentwicklungsstörung
Unter Sprachentwicklungsstörungen (kurz SES) versteht man eine, auf mehreren Ebenen, nicht altersentsprechende d.h. "normgerechte" Entwicklung der sprachlichen Fähigkeiten eines Kindes.
Eine Form von SEV sind Aussprachestörungen, wobei hier zwei Fehlerquellen auszumachen sind. Zum einen kann ein Laut überhaupt nicht oder nicht richtig gebildet werden, zum andern werden Laute nicht an die richtigen Stellen gesetzt. ("Bume" anstatt "Blume") oder ersetzt ("Tatze" anstatt "Katze"). Ebenfalls kann es zu Lautveränderungen wie z.B. dem Lispeln (Sigmatismus) kommen.
Eine andere Art der Sprachentwicklungsverzögerung ist der Dysgrammatismus. Worte, wie z.B. Artikel (der, die, das), Präpositionen (über, unter, zwischen), Konjunktionen (während, nachdem) oder Frageworte (wer, wann) werden falsch gebraucht oder ausgelassen werden. Verben werden falsch gebeugt ("Ich habe geesst"), die Mehrzahlbildung macht Probleme ("Zwei Balls") oder der Kasus wird nicht richtig gebraucht ("Ich fahre mit der Fahrrad", "Ich fahre durch der Pfütze").
Insgesamt macht das Jonglieren mit Wort im Satz Probleme, die spätestens zum Schulbeginn sichtbar werden. Die verzögerte Entwicklung kann in allen Bereichen gleich oder unterschiedlich sein und durch eine Störung der Organisation und Verarbeitung sprachlicher Funktion herbeigeführt werden. Ursachen hierfür können genetische, soziokulturelle, psychische oder Umweltfaktoren sein.