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Logopädie | Störungsbilder

Babytalk

Von Geburt an beschäftigen sich die Eltern mit ihrem Baby. Sie versorgen es, umsorgen es und kümmern sich! Besonders wichtig ist der Austausch durch Sprache, Gestik und Mimik.

Langsames, deutliches und sehr betontes Reden sowie die Mimik in Sichtweite des Kindes sind wichtig, um Sprachstrukturen zu verstehen.

Das Lernen der Muttersprache ist im Kind bereits programmiert, es muss durch das richtige Sprachangebot nur noch aktiviert werden.

Wissenschaftliche Studien sagen, dass die Unterhaltung zwischen Eltern/Pflegepersonal und Kindern in engem Zusammenhang mit der intellektuellen Entwicklung des Kindes steht.

Das Lallstadium:

Noch bevor der stimmliche Apparat voll ausgebildet ist, bringen Babies Laute hervor. Ab dem zweiten Monat versuchen sie sich mit "gu gu, gr gr, ngä, ngr" o.ä. verständlich zu machen.

Das der Sprache schon ähnlicher scheinende Lallen versuchen sie ab dem vierten, fünften Monat und produzieren erste silbenartige Lautfolgen wie "dadada" oder "gagaga".

Man geht heute davon aus, dass das Lallen jedoch noch keine direkte Vorstufe für das Sprechen ist - vielmehr gestattet es dem Baby, das produzieren verschiedener Laute mit dem stimmlichen Apparat zu üben, einzelne Laute aneinanderzureihen und ihnen Melodien zu verleihen. Sie üben jetzt Lautmuster und Tonfall.

Mit etwa zehn Monaten fangen sie an, bestimmte Merkmale in der Sprache der Eltern nachzuahmen - wiederkehrende Melodien, Töne, Silbenfolgen. Noch immer werden keine einzelnen Worte gesprochen, doch klingen die Laute eines englischen Babies Englisch, die Laute eines japanischen Babies fangen an japanisch zu klingen.

Das Einwortstadium:

Gegen Ende des ersten Lebensjahres entwickeln sich die ersten verständlich ausgesprochenen Wörter.

Dies sind die Anfänge des "richtigen" Sprechens. In der Regel sind es kurze Substantive, die zum Benennen von Dingen eingesetzt werden. Babies Finger zeigt jetzt auf einen "Ball", auf ein "Auto" oder auf "Mama".

Diese ersten Wörter können durchaus noch mehrere Bedeutungen haben.

Mit "Ball" meint das Baby zunächst einmal nur ein rundes Ding. Sicher wird es mit diesem Wort auch einmal auf eine Uhr, einen Teller oder einen Blumentopf zeigen. Es braucht seine Zeit, bis es gelernt hat, den einzelnen Gegenständen ganz bestimmte Eigenschaften zuzuordnen. Zum Beispiel, dass der Ball rollt und springt... und der Blumentopf nicht. Erst dann wird es das Wort "Ball" nur noch für einen Ball verwenden.

Nach dem ersten Geburtstag werden erstmals Worte gebraucht, um Aufmerksamkeit zu erregen oder Wünsche auszudrücken. Das Baby zeigt mit dem Wort "Mond" auf den Mond, um dem Erwachsenen zu signalisieren, dass es sich gerade für diesen interessiert. Den Wunsch nach dem Ball auf dem Schrank äußern sie jetzt mit einem Fingerzeig und dem - im zweiten Anlauf wahrscheinlich weinerlichen - Wort "Ball!"

Auch werden nun einzelne Wörter erstmals zu Sequenzen verbunden, um zu kommunizieren.

Ein Baby, das ein Flugzeug hört: "Fugseug!"

Papi: Was ? Baby: Fahren Papi: Was ? Baby: Auto

Jetzt dämmert es Papi, dass das Baby vom gestrigen Ausflug zum nahe gelegenen Flugplatz spricht. Die Kinder fangen nun an, darüber nachzudenken, wie man Worte gruppieren kann, um sich dem Erwachsenen gegenüber besser auszudrücken.

Das Zweiwortstadium:

Mit eineinhalb Jahren werden dann zwei Wörter miteinander benutzt, um eine Botschaft zu konkretisieren. Womit Papi und Mami nun vor noch größere Rätsel gestellt werden.

So könnte "Anne Auto!" bedeuten, dass Anne gerade ein Auto gesehen oder gehört hat. Es könnte aber auch sein, dass sie sich an die letzte Fahrt zum Einkaufen erinnert... oder dass sie eines haben will.

In diesem Stadium beschränkt sich der Sinn des Gesagten in der Regel noch auf zwei Kategorien: Etwas, das sich bewegt, bzw. durch jemanden bewegt werden kann oder soll, ist gemeint - oder die Zweiwortkombination wird benutzt, um eine Lokalisierung auszudrücken.

"Anne Teddy..." wäre ein Beispiel für Beweger und Bewegtes, wenn Anne dabei z.B. Mami den Teddy zuwirft.

"Ist Garten..." wäre ein Beispiel dafür, dass sie von irgendetwas spricht, von dem sie weiß, dass es sich im Garten befindet.

Während dieses Zweiwortstadiums wächst das sprachliche Repertoire rapide an.

Ein Dreiwortstadium kennt man nicht. Bis zum ersten wirklich anspruchsvollen Satz ist es nun nicht mehr weit.

Der Telegrammstil:

Am Anfang dieser Entwicklungsphase werden einfache kurze Sätze produziert, die sowohl Verben als auch Hauptwörter enthalten. Die Verben beschränken sich noch auf die Gegenwartsform, die Hauptwörter noch auf den Singular. Auch gibt es noch keine Funktionswörter wie von, bis, und, der, die, das und die Reihenfolge der Wörter ist eher noch zufällig.

"Anne weg Teddy Fenster fallt" wäre ein Beispiel für Telegrammstil. Anne will sagen: "Ich habe den Teddy aus dem Fenster fallen lassen... und nun ist er weg."

Im Alter von etwa zwei Jahren haben die Kinder gelernt, dass die Reihenfolge der Wörter wichtig ist. Sie unterscheiden nun in drei Elemente: Handelnder, Handlung, Objekt. Da aber noch immer die Funktionswörter fehlen, kommt es weiterhin zu Missverständnissen. Mamis Satz: "Anne, geh' und lass Dir von Papi den Teller geben..." könnte Anne so verstehen: "Anne, geh' und gib Papi einen Teller..."

Mit zweieinhalb Jahren beginnen Kinder anhand von Worten wie "hoffen", "glauben", "träumen" über ihr inneres Befinden zu sprechen. Sie benutzen "froh", "traurig" und "wütend", um ihre Gefühle zu beschreiben. Von nun an sprechen sie nicht mehr nur über die physische Welt, sondern auch über die psychische.

Sie kennen nun mehr und mehr Wörter und lernen schon bald, komplexe grammatische Möglichkeiten zu nutzen und sogar abstrakte Gedankengänge in Worte zu fassen. Das Verstehen setzt ein, dass es mehr Dinge im Leben gibt, als die, die man sehen kann - so vieles was man nicht anfassen kann, wie Vergangenheit und Zukunft, Glück, Hoffnung, Angst und Vertrauen - was aber mitgeteilt sein will.

Vereinbaren Sie gerne einen Termin unter der Nummer: 04961 835608