Kinder und Jugendliche durchlaufen verschiedene Entwicklungsstadien vom Babyalter bis zum Erwachsen werden. Hier können Verzögerungen der körperlichen, geistigen und seelischen Entwicklung vorkommen. Die Grob- und Feinmotorik, die sensorische Integration, die Wahrnehmung oder die Fähigkeit des Lesens und Schreibens ist nicht altersentsprechend.
Durch körperliche und geistige Behinderungen kann es zu Einschränkungen kommen, die der Ergotherapeut verbessern kann. Durch gezielte Übungen im Bewegungsfeld, im Spiel oder durch handwerkliche Tätigkeiten, können Defizite verringert oder beseitigt werden.
Das Erreichen von größtmöglicher Selbstständigkeit im Beruf, in der Schule und zu Hause wird durch die Ergotherapie erzielt.
Schmerzarme Bewegungsabläufe, Erweiterung des gesamten Bewegungsausmaßes der Gelenke oder das Umtrainieren der Gebrauchshand, kann nach Amputation, Lähmung oder bei Funktionsstörungen durch Rheuma, Trauma oder Degeneration erreicht werden. Ebenfalls kann eine Protheseschulung, Schienenanpassung oder Hilfsmittelberatung erfolgen.
Ein Schlaganfall, ein Tumor, MS, Parkinson, entzündliche Erkrankungen des Gehirns, ein Schädelhirntrauma, periphere Lähmungen oder eine Erkrankung des ZNS können zu Beinträchtigungen im motorischen Bereich oder im neuropsychologischen Bereich führen.
Die körperliche, geistige, soziale und berufliche Selbstständigkeit soll zurückerlangt werden. Diesem Ziel dienen Übungen, die sich auf die alltäglichen Bedürfnisse des Betroffenen konzentrieren. Fähigkeiten, die er nicht wieder erlangen kann, muß der Behinderte kompensieren. Ergotherapeuten zeigen ihm hierzu Wege und Hilfsmittel.
Das Training der sensorischen und motorischen Fähigkeit (Grob- und Feinmotorik, Koordination von Bewegungsabläufen, Sensibilität und Umtrainieren der Händigkeit) verbessern vorhandene Fähigkeiten. Ebenfalls helfen Übungen bei neuropsychologischen Störungen der Wahrnehmung (sehen, hören, fühlen, riechen und schmecken), des Körperbewußtseins, der Orientierung (räumlich, zeitlich, und zur Person), der Fähigkeit zur Raumanalyse, der Aufmerksamkeit, der Konzentration und der Merkfähigkeit bei bestehenden Krankheitsbildern.
Die Selbständigkeit im lebenspraktischen Bereich (Körperpflege, an- und auskleiden, erproben und einsetzen von Hilfsmitteln und Einnahme von Mahlzeiten) wird durch ergotherapeutische Behandlung verbessert und erhalten.